Christopher Brandt

Das ist ein absolut spiritueller Prozess, denn im Moment
des Schreibens gebe ich die Verantwortung für das,
was ich gerade schreibe, ab. Dadurch kann etwas entstehen,
das größer ist als ich. Es ist etwas, das ich nicht
durch rationale Steuerung hergestellt habe. Als spirituell
empfinde ich auch diese Haltung: allen Zweifeln an dem,
was ich gerade tue, mit dem Vertrauen zu begegnen, dass
es zu einem guten Ende kommen wird. Auch wenn ich
das im Moment noch nicht erkennen kann. …

Ich bin eigentlich immer gespannt, was rauskommt. Für mich heißt das,
dass tatsächlich nicht ich es bin, der diese Stücke im wörtlichen Sinn schafft.
Ich lasse es zu,  dass sie entstehen.


Komponist Christopher Brandt
im Gespräch mit Barbara Brüning;
Protokoll veröffentlicht in Publik-Forum Nr. 7|2018